Die Kinder Israel zogen nach Beer. Das ist der Brunnen, von dem der HERR zu Mose sagte: Versammle das Volk, ich will ihnen Wasser geben. Damals sang Israel dies Lied: »Brunnen, steige auf! Singet von ihm: Das ist der Brunnen, den die Fürsten gegraben haben; die Edlen im Volk haben ihn gegraben mit dem Zepter, mit ihren Stäben.« (4. Mose 21,16 bis 18)
Das vielleicht älteste erhaltene Lied der Welt – das „Brunnenlied“ aus dem Alten Testament. Auf wunderbare Weise haben die Israeliten in der Wüste Manna gefunden, wunderbar auch, dass manchmal Wachteln das Lager bedeckten und sie Fleisch zu essen hatten. Und manchmal wenn sie Durst hatten, kam Wasser aus einem Felsen. Fast ein Schlaraffenland in der Wüste. Aber hier müssen Menschen dafür arbeiten, dass sie etwas zu trinken haben. Doch auch dann noch ist es ein Wunder, dass sie in der Wüste Wasser finden. Wir kennen auch Wüstenwanderungen. Die Wüste – das ist der Ort, an dem die Verdunstung höher ist als der Niederschlag. Wüstenzeiten sind Zeiten, in denen wir austrocknen, weil wir mehr abgeben müssen als wir bekommen. Aber auch wir können in der Wüste Wunder erleben. manchmal so, dass uns ohne jedes eigene Zutun etwas Gutes geschenkt wird, Wasser aus dem Felsen, Manna und Wachteln. Manchmal so, dass wir den Brunnen erst graben müssen – für uns selbst und für andere. Beeindruckend übrigens: Es sind gerade die Fürsten, die den Brunnen graben für das Volk. Solche Politiker und Verantwortlichen wünsche ich mir … – dass die Starken, diejenigen, die Macht haben, sie vor allem einsetzen um für die anderen Brunnen zu graben. Mithelfen, dass die Grundbedürfnisse der Menschen erfüllt werden.
Eine Vertonung des Brunnenliedes und eine ausgeführte Predigt dazu gibt es hier: Wolfgang M. Richter GOSPELIMPULS Gütersloh 2013 – S. 167 (Kanon) bzw. S 87ff. (Predigt). Infos zum Buch gibt es HIER